Elisabeth Kulman scheint dabei in diese Aufführung wie hineingeboren: keine Sängerin, die den Orfeo in (nur äußerliche) Dramatik kleidet, die jeden Ton manieriert auf Bedeutung untersucht. Die Österreicherin singt in ihrer ersten großen Salzburger Rolle mit natürlichem, unverfälschtem, klug gebündeltem, vor allem in der Höhe resonanzreichem Mezzo-Klang, ist im Spiel eher zurückhaltend – und mithin
Orpheus und Euridike … Am Berauschendsten freilich gab Elisabeth Kulman mit verhaltenem, aber glänzendem Mezzosopran den hingebungsvoll liebenden Orfeo ab. Allein wie sie mit Schöngesang die Furien der Unterwelt milde stimmt ist hinreißend, und die berühmte Arie “Che farò senza Euridice” so anrührend, aber ohne jegliche Sentimentalität, zu hören, erhebt nicht nur den Sänger und
Orpheus und Euridike … Im Mittelpunkt der pausenlosen Aufführung steht der Orfeo von Elisabeth Kulman. Ihre Rollenvorgängerinnen in Salzburg waren unter anderem Sigrid Onegin, Kerstin Thorborg, oder Giulietta Simionato – und sie braucht keinen Vergleich zu scheuen. Vom ersten gequälten Aufschrei „Euridice“ bis zur Wunschkonzertarie „Che farò senza Euridice“ zieht sie einen gesanglichen Bogen und
Orpheus und Euridike … Die drei Frauenstimmen verschmolzen trotz ihrer klanglichen Individualität zu einer künstlerischen Einheit. Elisabeth Kulman sang und spielte den Orfeo mit einer von den tiefsten bis zu den hohen Tönen ungemein ausgeglichenen, schön timbrierten Mezzostimme und vermochte alle Leiden, Qualen und Zweifel ebenso sensibel in Klang umzusetzen wie das finale Glück. …
Orpheus und Euridike … Die Protagonistinnen sind top besetzt: Elisabeth Kulman ist ein exzellenter Orpheus mit feinem, dunklen Timbre und hoher Phrasierungskultur, Genia Kühmeier eine berührende Eurydike und Christiane Karg ein strahlender Amore. …
Orpheus und Euridike Keine zwei Stunden dauert der Ohrenschmaus im Großen Festspielhaus. Und schließlich die Besetzungsliste: Riccardo Muti nennt sie an erster Stelle; er und die Wiener Philharmoniker garantieren Wohlklang der Kategorie „Fünf Sterne plus“. Ein musikkulinarisches Fest. … Gewichtigen Anteil daran haben auch die drei Darstellerinnen: Elisabeth Kulman singt mit bezauberndem Alt vom Schmerz
Mit Elisabeth Kulman hatte Muti dafür die ideale Interpretin: Die österreichische Altistin ist keine Virtuosa wie Vesselina Kasarova. Sie singt erfreulich unmanieriert und klar, mit fein schattiertem Ausdrucksnuancen und wundervoll brustigen Tieftönen. Der herbe Einschlag der Stimme passt zum androgynen Charakter dieser Hosenrolle ebenso gut wie zur puristischen Wiener Fassung von 1762, in der die
Orpheus und Euridike … Die Sänger waren besten präpariert, aber äußerst gefordert. Allen voran Elisabeth Kulman als Orfeo, um deren wunderbaren Mezzo man sich ob der Langatmigkeit des Orchesters Sorgen machen durfte – sie sang ausgezeichnet, konditionsstark, warm in der Farbgebung und liedhaft innig. …
Orpheus statt Schafhirtin Verspätetes Debüt: Elisabeth Kulman in einer Gluck-Oper bei den Salzburger Festspielen. Mühsamer Weg zum erfolgreichen Mezzo. Salzburg. Einspringen! Was tollkühn klingt, ist zwar oft unspektakulärer Künstleralltag. Aber bisweilen birgt es doch eine enorme Fallhöhe. Wobei es den Mut natürlich beflügelt, wenn der Einspringer nach positiver Erledigung auf einen Karrieresprung hoffen darf. Ähnlich
Sinnlich, erdig, vielseitig Zwischen Mahler, Mussorgsky und Gluck: Elisabeth Kulman, die in Salzburg den Orpheus singt, liebt ungewöhnliche Projekte. Gustav Mahlers berstende Liedemotion wird rund um seinen 150. Geburtstag neu erlebt. Die Gesänge von Schwulst und Übertreibung zu befreien, erweist sich als Trend, und ein Wesentliches haben die Interpreten gemeinsam: die österreichische Herkunft. Wie Mezzosopranistin