G.F. Händel: Jephta
Pressetext
Halb London fieberte mit, als Händel sein letztes Oratorium „Jephtha“ komponierte. Mitten im Schlusschor des zweiten Aktes, bei der Stelle „Oh Herr, wie dunkel sind deine Ratschlüsse“, verlor Händel das Augenlicht. Er musste das Komponieren unterbrechen und im Kurbad Cheltenham Erholung suchen. Schon munkelte man, er habe „Jephthas Schwur“ vergessen, doch dann raffte sich der Meister zu einer letzten Kraftanstrengung auf und vollendete seinen Schwanengesang. Immer schon hat Nikolaus Harnoncourt die besondere Tragik des „Jephtha“ fasziniert: das Schicksal des Feldherrn, der seine eigene Tochter opfern muss, weil er dem Herrn vor der Schlacht das Blut des ersten Menschen gelobt hat, der ihm nach dem Sieg begegnet. Und die Tragik des Komponisten, der diesen letzten Höhenflug der drohenden Blindheit abtrotzen musste. Für seine neue Deutung von Händels Meisterwerk hat Harnoncourt eine Idealbesetzung beisammen: Kurt Streit bleibt der Titelpartie an tragischer Verstrickung nichts schuldig. Die wunderbare Elisabeth Kulman singt seine Frau Storgé, die sich mit dem Hinschlachten des Kindes nicht abfinden will; Martina Janková und Lawrence Zazzo, der neue gefeierte Counterstar am Händelhimmel, sind ein jugendlich-schönes Liebespaar ohne Zukunft, Harnoncourts Porgy Jonathan Lemalu ein Oberpriester von biblischer Wucht. Dazu spielt der Concentus Musicus Wien Händel’sche „Klangrede“ in letzter Verdichtung, singt der Arnold Schoenberg Chor süße Dissonanzen von überirdischer Schönheit.
Besetzung
Kurt Streit, Tenor (Jephtha)
Elisabeth Kulman, Mezzosopran (Storgé)
Martina Janková, Sopran (Iphis)
Lawrence Zazzo, Countertenor (Hamor)
Jonathan Lemalu, Bassbariton (Zebul)
Anna la Fontaine, Sopran (Engel)
Arnold Schoenberg Chor
Concentus Musicus Wien
Musikalische Leitung: Nikolaus Harnoncourt
Programm
G.F. Händel: Jephta
Veranstalter
Alle Termine
Samstag, 18. Juli 2009 - 19.00 Uhr
Sonntag, 19. Juli 2009 - 19.00 Uhr
Genre
Werke
Presse
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