Giuseppe Verdi: Falstaff

27. Mai 2008
Wiener Staatsoper

Giuseppe Verdi war fast achtzig Jahre alt, als er zwischen 1889 und 1892 seine letzte Oper Falstaff schrieb. In Zusammenarbeit mit dem Librettisten Arrigo Boito ist ein geniales und reifes Spätwerk entstanden, das sich als richtungsweisend für die Zukunft erwies.

Inhalt:

1. Akt
Das ausschweifende Leben das der alternde Sir John Falstaff führt, hat ihn an den Rand des wirtschaftlichen Ruins geführt. In dieser Notlage verfaßt er zwei Liebesbriefe, die ihm sowohl aus der finanziellen Misere helfen, als auch seinen Wunsch nach Liebe befriedigen sollen. Adressiert sind die Briefe an zwei verheiratete, schöne Damen – Alice Ford und Meg Page – die Zugriff auf die Kassen ihrer reichen Ehemänner haben. Als seine Diener Bardolfo und Pistola sich weigern die Briefe zu überbringen und dadurch als Kuppler tätig zu werden, entläßt er sie und beauftragt den Pagen Robin mit der Zustellung. Sehr bald bemerken Alice Ford und Meg Page entrüstet, daß die Briefe die sie erhalten haben, denselben Wortlaut aufweisen. Sie beschließen sich mit Hilfe von Mistress Quickly zu rächen. Zusätzlich stacheln die entlassenen Diener Bardolfo und Pistola den eifersüchtigen Ford auf, indem sie ihm die Absichten Falstaffs hinterbringen.

2. Akt
Bardolfo und Pistola kehren – scheinbar reuevoll – in die Dienste Falstaffs zurück. Wenig später überbringt Mistress Quickly die Botschaft von der „Verliebtheit“ der beiden Briefempfängerinnen. Darüberhinaus bietet Alice Ford Falstaff ein Stelldichein in ihrem Haus. Kurz darauf erscheint Ford, der unter dem falschen Namen Fontana, Falstaffs Machenschaften auskundschaften möchte. Er gibt vor, ein unerhörter Liebhaber Alice Fords zu sein und bietet Falstaff eine größere Summe an, wenn dieser Alice erobern würde und ihm dadurch den Weg zu ihr zu bahnen. Falstaff stimmt zu und erklärt prahlerisch, daß er sowieso schon nahe am besagten Ziel sei – zugleich macht er sich über den gehörnten Ehemann Ford lustig, ohne zu ahnen, daß er eben diesen vor sich hat. Währendessen bereiten die Frauen ihre Vergeltungstat vor: Falstaff, von Alice hereingelassen, bringt diese durch sein Werben sehr bald in Bedrängnis. Nun erscheint, wie verabredet Mistress Quickly und meldet die Ankunft Meg Pages, die daraufhin hereinstürzt und das Nahen des eifersüchtigen Ford verkündet. Unerwartet wird aus dem Spiel Ernst: Ford naht tatsächlich und beginnt mit Hilfe von Bardolfo, Pistola und Cajus, den er mit seiner Tochter Nannetta verheiraten möchte, das Haus zu durchsuchen. Der „Fund“ den die Verfolger tätigen, sind Nannetta und ihr Geliebter Fenton, die sich, versteckt hinter einem Paravent, durch einen lauten Kuß verraten. Falstaff hat sich in der Zwischenzeit in einem Wäschekorb versteckt, den nun Diener Alices unter dem Jubelgeschrei der Frauen in einen Wassergraben leeren.

3. Akt
Falstaff sinniert über die Widrigkeiten der Welt. Da taucht Mistress Quickly auf und beteuert einerseits die Unschuld Alice Fords an dem Vorgefallenen und überbringt außerdem eine erneute Einladung Alices: Er möge sich um Mitternacht, verkleidet als Schwarzer Jäger, im Park von Windsor bei der Eiche des Herne einfinden. Falstaff stimmt zu. Die Frauen planen einen Maskenspuk, der Falstaff endlich zur Räson bringen soll. Auch Ford verfolgt mit diesem Maskenspuk einen Plan: Er möchte die allgemeine Verlarvung nützen um seine Tochter Cajus als Braut zuzuführen.
Als Falstaff mit einem Hirschgeweih auf dem Kopf „geschmückt“ zur verabredeten Zeit bei der Eiche erscheint und seine Angebetete bestürmt, taucht Nannetta als Feenkönigin mit ihrem „Gefolge“ auf. Da Falstaff dem todbringenden Anblick der Feen entgehen möchte, verbirgt er sein Gesicht. Nun wird er von den „Geistern“ von allen Seiten bestürmt und beschimpft. Als Bardolfo die Kapuze heruntergleitet, erkennt Falstaff die Makerade. Aber auch Fords Plan schlägt durch die List der Frauen fehl: Statt Cajus und Nannetta zueinander zu führen, kommen – durch vertauschte Kostüme – Fenton und Nannetta zueinander. Die Oper schließt mit den Worten Falstaffs „Tutto nel mondo è burla“ (Alles in der Welt ist ein Scherz.)

Besetzung

Falstaff: Ambrogio Maestri
Alice Ford: Ildikó Raimondi
Ford: Boaz Daniel
Mrs. Quickly: Elisabeth Kulman
Nannetta: Ileana Tonca
Fenton: Saimir Pirgu
Meg Page: Nadia Krasteva
Bardolfo: Herwig Pecoraro
Dr. Cajus: Benedikt Kobel
Pistola: Janusz Monarcha

Dirigent: Marco Armiliato

Inszenierung und Bühne: Marco Arturo Marelli
Kostüme: Dagmar Niefind

Programm

Giuseppe Verdi: Falstaff

 

Veranstalter

Wiener Staatsoper

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Genre

Werke

Presse

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