W.A. Mozart: Le nozze di Figaro

11. April 2003
Wien, Volksoper

PRODUKTION
Marco Arturo Marellis Inszenierung der Oper Die Hochzeit des Figaro – 1786 in Wien uraufgeführt – ist Teil des Mozart-Zyklus´, den er in den letzten Jahren für die Volksoper geschaffen hat, und wird in deutscher Sprache zu hören sein.

WERK
Nahezu alles an dieser Komödie vom Tollen Tag des Franzosen Beaumarchais wie an da Pontes und Mozarts Opernversion als Hochzeit des Figaro ist tolldreist und ungeheuerlich. Ein Dienerpaar verweigert seinem Herren das angemaßte ekelige Recht der ersten Nacht und obsiegt mit einer charmanten Intrige über den Grafen. Das war schon die Revolution in Aktion, urteilte später Napoleon über den hinterlistigen Spaß. Kein Wunder, daß im vorrevolutionären Paris der frühen 80er Jahre des 18. Jahrhunderts das kesse Menetekel drei Jahre lang verboten war und erst über eine Privataufführung bei Hofe den Weg in die Öffentlichkeit fand. Selbstredend verhielt sich der Wiener Hof solidarisch im Verbieten so aufmüpfigen Spiels. Tolldreist und ungeheuerlich aber auch Mozarts Plan, seinem neugewonnenen Librettisten da Ponte ausgerechnet dieses inkriminierte Stück als Vorlage für eine neue Oper vorzuschlagen. Es bedurfte gewiß der schlitzohrigen Diplomatie eines da Ponte, den entsetzten Kaiser Joseph II., liberaler Freund der Künste, von der angeblichen Harmlosigkeit des Werkes, zumindest als italienische Oper harmlos, zu überzeugen. Mag sein, daß da Pontes operngemäße Umformung dem brisanten Stoff etwas von seiner Explosivität genommen hat. An menschlicher Tiefe und Vielfalt hat die Hochzeit des Figaro dank Mozarts genialer Komposition unendlich gewonnen, sie wuchs vom aggressiven Zeitstück zur zeitlos gültigen, realistischen menschlichen Komödie, die seit ihrer Uraufführung am 1. Mai 1786 im Wiener K.-u.-K.-National-Hoftheater jede Generation neu und anders entzückte und entzückt.

INHALT
„Ein spanischer großer Herr liebt ein verlobtes junges Mädchen, das er zu verführen sucht. Die Verlobte, der Mann, den sie heiraten soll, und die Frau des Edelmannes finden sich zusammen, um den Plan des absoluten Heuchlers zum Scheitern zu bringen, dem Rang, Vermögen und Freigebigkeit alle Macht verleihen, sein Vorhaben zu verwirklichen. Das ist alles, nichts weiter. Das Stück bietet sich Eurem Auge dar.“ – P.A.Caron de Beaumarchais in seinem Vorwort zum Figaro.
Mit diesen Worten versuchte Beaumarchais, die Aufregung der Zensoren und des französischen Königs Ludwig XVI. um den vermeintlich aufrührerischen Inhalt seiner Komödie Le Mariage de Figaro – nach Le Barbier de Séville – der zweite Teil seiner Figaro-Trilogie) zu dämpfen. Vier Jahre dauerte es, bis es schließlich doch 1784 zu einer Aufführung des Figaro in der Comédie Francaise kam. Daß der französische König in Beaumarchais´ Stück eine Gefahr für den schwankenden, heruntergekommenen absolutistischen Staat und den ihn stützenden Adel sah, war im vorrevolutionären Frankreich nicht einmal so absurd, auch wenn dieser literarische Angriff in ein heiteres Intrigenspiel gekleidet war.

Besetzung

Gräfin Almaviva: Elisabeth Kulman
Graf Almaviva: Marcel Boone/Adrian Eröd/Bruce Brown
Susanna: Bernarda Bobro
Figaro: Klaus Kuttler/Steffen Rössler
Cherubino: Adrineh Simonian
Bartolo: Pavel Kudinov/Noé Colin
Marcellina: Sulie Girardi/Foula Dimitriadis
Basilio: Karl-Michael Ebner
Barbarina: Martina Dorak/Gabriela Bone/Daniela Fally
Don Curzio: Christian Drescher
Antonio: Rudolf Wasserlof/Josef Wagner

Dirigenten: Wolfgang Bozic, Andreas Schüller

Programm

Wolfgang Amadeus Mozart: Le nozze di Figaro, KV 492
Opera buffa in 4 Akten. In deutscher Sprache.

 

Veranstalter

Wiener Volksoper

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