Verdi, Giuseppe · Nabucco

Oper in vier Akten. Aufführung in italienischer Sprache.
Text
Libretto: Temistocle Solera nach dem Drama „Nabuchodonosor“ von Auguste Anicet-Bourgeois und Francis Cornue (1836)
Uraufführung: 9. März 1842 an der Scala in Mailand
Ort: Jerusalem und Babylon – Zeit: um 586 v. Chr.

In der Originalpartitur trägt jeder Teil ein Zitat aus den Weissagungen des Propheten Jeremias.

Inhalt:
Vorgeschichte: Nebukadnezar II, König von Babylon, kam 605 v, Chr. Überfiel Nabukadnezar das Königreich Judäa und zerstörte Salomons Tempel in Jerusalem. Viele Geiseln wurden nach Babylon verschleppt.

„Deshalb spricht der Herr: Gebe diese Stadt in die Hand des Babelkönigs Nebukadnezar, dass er sie einnehme und in Brand stecke!“
Erster Akt: Die Truppen Nebukadnezars stehen vor Jerusalem. Im Tempel haben sich Hebräer versammelt. Der Hohepriester Zacharias hält Nebukadnezars jüngste Tochter Fenena als Geisel und vertraut darauf, dadurch die Truppen zurückhalten zu können. Ismael, Sohn des hebräischen Königs, kommt mit der Nachricht, dass der Angriff begonnen hat. Zacharias übergibt ihm die Geisel, ehe er mit den Hebräern die Stadt verteidigt. Als er Botschafter in Babylon war, hat sich Ismael in Fenena verliebt. Fenena fand jedoch in ihrer Schwester Abigail eine Rivalin. Ein Schwert schwingend, bricht Abigail an der Spitze von als Hebräern verkleideten Babyloniern herein. Sie versucht, Ismael von ihrer Liebe zu überzeugen. Ismael kann diese Gefühle nicht erwidern.
Die babylonischen Truppen haben die Stadt gestürmt. Als die Verteidiger in den Tempel zurückkehren, berichtet der Hohepriester, dass sich König Nabukadnezar nähert. Abigail und ihre Truppen geben sich zu erkennen, als Nebukadnezar im Tempel erscheint. Zacharias ergreift Fenena und bedroht die Königstochter mit dem Dolch Ismael schreitet ein, rettet Fenena. Der Eroberer lässt von seinen Kriegern den Tempel zerstören.

„Fürwahr, ein Sturm vom Herrn bricht los, ein Wirbelsturm; über das Haupt der Gottlosen braust er dahin.“
Zweiter Akt: Abigail hat den Palast durchsucht und ein Dokument gefunden, welches beweist, dass sie nicht die Tochter des Königs ist. Von Geburt ist sie eine Sklavin. Ihre Rache und ihre Gier nach Macht sind grenzenlos, zumal Fenena zur Thronfolgerin bestimmt wurde. Der Oberpriester des Baal kommt mit der Nachricht, dass Fenena begonnen habe, die Hebräer zu befreien. Abigail beschließt, in Abwesenheit von Nabukadnezar, mit Hilfe des Oberpriesters den Thron zu besteigen.
Zacharias geht nachts zu Fenena, um sie zum jüdischen Glauben zu bekehren. Er hat die Leviten aufgefordert, sich im Palast zu sammeln. Ismael wendet sich an sie, um sie um Vergebung für seinen vermeintlichen Verrat zu bitten. Zacharias erscheint mit seiner Schwester Anna und Fenena und verkündet die Bekehrung der Königstochter. Ein Bote überbringt die Nachricht, dass der König tot sei und dass die Babylonier Abigail unterstützen. Sie erscheint, um Fenena die Krone abzunehmen. Plötzlich tritt Nebukadnezar auf und fordert seine Adoptivtochter zum Machtkampf. Er hat sich mit dem Gott Baal verworfen, machte sich selbst zum Gott. Als er befiel, ihm zu huldigen, fährt ein Blitz auf sein Haupt, die Krone fällt zu Boden. Zacharias schließt, der Himmel habe die Lästerung bestraft. Der König ist wahnsinnig geworden. Abigail erkennt die Chance, nimmt die Krone und verkündet, dass das Volk des Baal seine Größe nicht verlieren wird.

„Die wilden Tiere der Wüste werden in Babylonien ihr Zuhause mit dem Uhu haben, und auch die Eulen werden sich dort aufhalten.“
Dritter Akt: Abigail hat ihr Ziel erreicht. Der Oberpriester kommt, bittet um eine Unterschrift für ein Dekret, welches die Hinrichtung der Hebräaer und Fenenas anordnet. Nabukadnezar erinnert sich, dass auch seine Tochter betroffen ist. Abigail hat den Wachen mittlerweile schon die Hinrichtung befohlen. Der König sucht jenes Dokument, welches beweist, dass Abigail seine Adoptivtochter ist. Sie zieht es hervor, zerreißt es in Stücke. Der König ruft die Wachen, es kommen nur die Soldaten Abigails. Nabukadnezar erkennt, dass er ihr Gefangener ist. Die hebräischen Geiseln sind an den Ufern des Euphrat gefangen, denken an Freiheit und Heimat. Zacharias kommt und prophezeit das Ende der Gefangenschaft, erweckt ihre Hoffnungen.

„Zuschande ist Baal, seine Götzen zertrümmert!“
Vierter Akt: Nebukadnezar ist in seinem Palast eingekerkert. Er hört Fenenas Namen rufen; er sieht, wie seine Tochter zur Hinrichtung geführt wird. Er versucht zu fliehen. Abdallo, ein Wächter sieht den König wieder bei Sinnen, gibt ihm ein Schwert. Der Wächter ist bereit, mit Kameraden zu helfen, den Thron wiederzugewinnen. Fenena wird in die Hängenden Gärten gebracht. Zacharias ermuntert sie, an den Himmel zu Denken. Nebukadnezar verhindert die Hinrichtung.
Das Götzenbild des Baal zerbricht. Der König erlaubt den Hebräern, in ihre Heimat zurückzukehren. Er offenbart seinen Glauben an den neuen Gott. Angesichts ihrer Niederlage hat sich Abigail vergiftet. Gestützt von Soldaten, kommt sie und bittet Fenena um Vergebung. Auch Abigail setzt ihre Hoffnungen auf den Gott der Hebräer und schließt sich im Augenblick des Todes ihren Gebeten an.

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